Die Ortsgruppe Unterföhring
Die Sudetendeutsche Landsmannschaft, Ortsgruppe Unterföhring, wurde 1952 ins Leben gerufen.
Nach dem zweiten Weltkrieg begann die Vertreibung der jahrhundertelang dort ansässigen
Deutschen aus Ost-, Mittel- und Südosteuropa. In der Gemeinde Unterföhring sind 932
Heimatvertriebene, davon 510 aus dem Sudetenland und 422 aus den deutschen Ostgebieten,
aufgenommen worden und haben hier ihre neue Heimat gefunden, in der sie wieder Fuß gefasst
haben.
Aus ihrer Mitte gründete sich die Unterföhringer Ortsgruppe - zunächst mit Ismaning zusammen.
Anfangs beschränkte sich die Ortsgruppe auf Treffen und freute sich natürlich über die Zuweisung von Grund in der heutigen Sudeten- und Egerlandstraße. So waren die Nachkriegsjahre mit Aufbau einer neuen Existenz in Unterföhring beschäftigt. Erst später wurde man dann im Ort prägend tätig.
Zur Erinnerung an die Vertreibung und Aufnahme in Unterföhring stiftete die Ortsgruppe Unterföhring eine Tafel für den Ortsgeschichtlichen Weg auf dem S-Bahntunnel. Als weiteres Zeichen des Dankes über die freundliche Aufnahme in der Gemeinde Unterföhring stellten wir im Dezember 2008 einen Stein mit einer Gedenktafel vor der Pfarrvilla an der Münchner Straße auf. Im Jahre 2018 konnten wir die Wanderausstellung „Unsere Geschichte, unsere Kultur, unser Leben“ in das Unterföhringer Rathaus holen. Zusätzlich zu der bereits existierenden Egerland- und der Sudetenstraße konnte auf unseren Antrag hin in 2024 der Schlesierweg als weiterer Straßenname, der an die Herkunftsgebiete der Vertriebenen erinnert, eingeweiht werden.Neben diesen Zeichen des Danks und der Erinnerung nehmen wir auch am Gemeindeleben, wie z.B. beim Bürgerfesteinzug, teil und treffen uns regelmäßig. Dabei werden Alt und Jung, Geschichte und Gegenwart und alte und neue Heimat zusammengebracht.
Zudem profitieren die Mitglieder der Ortsgruppe von der räumlichen Nähe zu den Einrichtungen und
zahlreichen Veranstaltungen im Sudetendeutschen Haus, sowie im benachbarten Haus des Deutschen Ostens nahe des Rosenheimer Platzes – beide von Unterföhring bequem mit der S-Bahn erreichbar.
Nachdem viele der ersten Mitglieder naturgemäß bereits verstorben sind, konnte die nunmehr
verjüngte Ortsgruppe zuletzt ihr 70-jähriges Bestehen feiern und dabei einige Impulse für die Zukunft
setzen.